In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler die Entstehungsgeschichte des Universums zunehmend genauer verstehen können. Eine der wichtigsten Entdeckungen in diesem Zusammenhang ist die sogenannte Inflation. Sie beschreibt eine rasante Ausdehnung des Universums in den ersten Bruchteilen einer Sekunde nach dem Urknall.
Die Idee einer Inflation geht auf den Physiker Alan Guth zurück, der sie 1979 vorstellte. Damals gab es allerdings noch keine direkten Beobachtungen, die diese Theorie stützten. Erst in den letzten Jahren konnten Wissenschaftler jedoch mithilfe von Satelliten wie dem Planck-Satelliten und dem BICEP-Keck-Array erstmals direkte Beweise für die Inflation liefern.
Die Inflation erklärt eine Reihe von Ungereimtheiten im Standardmodell des Universums. So erklärt sie zum Beispiel, warum das Universum so homogen und isotrop (gleichförmig in alle Richtungen) ist. Auch die Tatsache, dass sich die Hintergrundstrahlung des Universums so gleichmäßig verteilt, lässt sich mit der Inflation erklären.
Inflationäre-Modell für Anfangszustand des Universums
Das Inflationäre-Modell geht davon aus, dass das Universum in seinen Anfängen durch eine rasende Ausdehnung geprägt war. Diese Inflation dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde und endete mit einer Abkühlung des Universums auf etwa 10^32 Grad. Durch die rasende Ausdehnung wurde das Universum auf eine Größe von etwa 10^-33 cm aufgeblasen und dadurch gleichmäßig und homogen gestaltet.
Inflation erklärt Ungereimtheiten im Universum
Das Inflationäre-Modell erklärt viele Ungereimtheiten im Standardmodell des Universums. Beispielsweise erklärt es die Homogenität und Isotropie des Universums sowie die gleichmäßige Verteilung der Hintergrundstrahlung. Auch die Entstehung von Galaxien und Sternen kann durch Inflation besser erklärt werden.
Die Entstehung von Galaxien
Die Inflation erklärt auch, wie die ersten Galaxien entstehen konnten. Durch die rasende Ausdehnung wurden kleine Unregelmäßigkeiten im Universum vergrößert, was schließlich zur Bildung von Galaxien führte.